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Die Saarschleife – Geologie, Geschichte und Natur



ein Schild, das den Weg zur Saarschleife zeigt

Die Saarschleife, oft auch „Große Saarschleife bei Mettlach“ genannt, ist eines der spektakulärsten Naturwunder des Saarlands und ein Wahrzeichen der Region. Ihre charakteristische Form, die fast wie ein kunstvoll gemaltes Band durch die Landschaft verläuft, zieht jährlich zahlreiche Besucher in ihren Bann. Die Saarschleife ist nicht nur ein geologisches Meisterwerk, sondern auch ein Ort voller Geschichte und außergewöhnlicher natürlicher Schönheit. Der bekannteste Aussichtspunkt, die Cloef, bietet aus 180 Metern Höhe einen unvergleichlichen Blick auf das imposante Durchbruchstal der Saar und die dichten Wälder, die es umgeben.



Geologische Entstehung der Saarschleife

Die Geschichte der Saarschleife reicht Millionen Jahre zurück. Während der Devonzeit, vor etwa 400 Millionen Jahren, lagerte sich der harte Taunusquarzit ab, der heute die markanten Felsen und Hänge der Schleife prägt. Dieses Gestein widerstand der Erosion, die die Saar über Jahrmillionen vorantrieb, und zwang den Fluss dazu, eine große Schleife zu formen, anstatt den kürzesten Weg zu nehmen.

Die Geologie der Saarschleife ist einzigartig. Untersuchungen zeigen, dass der Buntsandstein, der sich über den Quarzit schichtete, im Laufe der Zeit durch die Kraft des Wassers abgetragen wurde. Der Fluss grub sich tiefer ein, während die Gebirgshebung in der Region fortschritt. Heute ist die Saarschleife ein Lehrbuchbeispiel für die Kraft von Wasser, Gestein und Zeit. Besonders beeindruckend sind die Terrassenhänge, die von Bord der Maria Croon aus sehr gut zu sehen sind – sie erzählen die Geschichte von Millionen Jahren stufenweiser Erosion.

Mit einer Länge von rund 4 Kilometern und einem Höhenunterschied von über 180 Metern zwischen dem Flussbett(166 m ü. NHN) und dem höchsten Punkt (380 m ü. NHN), ist die Saarschleife ein beeindruckendes Schauspiel der Natur.


Die Saarschleife mit dem Schiff Maria Croon


Flora und Fauna in der Region

Die Saarschleife ist ein wahres Naturparadies und ein Rückzugsort für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Die bewaldeten Hänge, die von Laub- und Mischwäldern geprägt sind, bieten eine große Vielfalt an Lebensräumen. Auf dem Quarzit gedeihen vor allem Hainbuchen und Eichen, während der Buntsandstein ideale Bedingungen für Rotbuchenhochwälder schafft.

Eine besondere botanische Kuriosität der Saarschleife ist die Europäische Stechpalme (Ilex aquifolium). Diese immergrüne Pflanze mit ihren glänzenden Blättern und roten Beeren verleiht der Landschaft einen submediterranen Charme und ist ein Hinweis auf das günstige Klima der Region.

An den steilen Hängen der Saarschleife sind sogenannte Rosseln zu finden – Geröllhalden, die durch die Verwitterung des Quarzits entstanden sind. Diese unwirtlichen Flächen bieten Flechten und Moosen ein Zuhause, die hier in beeindruckender Vielfalt vorkommen.

Die Tierwelt der Saarschleife ist ebenso faszinierend. Seltene Vogelarten wie der Schwarzstorch und der Uhu nisten in den unzugänglichen Wäldern. Auch Spechte, Rotmilane und Eisvögel können hier mit etwas Glück beobachtet werden. Im dichten Wald leben Rehe, Wildschweine und Füchse, die sich gut an die Landschaft angepasst haben. Die Saar selbst beherbergt eine Vielzahl von Fischarten, darunter Hechte, Zander und Aale.

Das Naturschutzgebiet Steinbachtal westlich der Saarschleife umfasst rund 100 Hektar und bietet einer Vielzahl von Pflanzen und Tieren geschützten Lebensraum. Es ist ein Paradies für Naturfreunde, die auf den zahlreichen Wanderwegen die Vielfalt der Region entdecken können.


Die Saarschleife, von der Cloef aus zu sehen

Mythen und Legenden um die Saarschleife

Die Saarschleife ist nicht nur ein geologisches und biologisches Highlight, sondern auch ein Ort voller Sagen und Mythen. Einer Legende zufolge soll die Schleife vom Schwanz eines riesigen Drachen geformt worden sein, der einst in der Region lebte. Die Menschen erzählten sich, dass der Drache die Landschaft mit seinem mächtigen Körper gezeichnet habe, bevor er von einem tapferen Ritter besiegt wurde.

Eine andere Geschichte berichtet von einer geheimnisvollen keltischen Priesterin, die in den Wäldern der Saarschleife lebte. Sie soll den Fluss als heilig verehrt und den Menschen magische Rituale beigebracht haben. Spuren der Kelten sind bis heute auf dem bewaldeten Bergsporn zu finden, wo Reste eines Schutzwalls an die keltische Vergangenheit erinnern.


Die Saarschleife im Nebel

Eine Landschaft voller Entdeckungen

Die Saarschleife ist weit mehr als nur ein Naturwunder – sie ist ein Ort, der Geschichte, Geologie und Natur auf einzigartige Weise vereint. Ob man auf den gut ausgebauten Wander- und Radwegen die Landschaft erkundet, den Baumwipfelpfad besteigt oder einfach nur vom Aussichtspunkt Cloef den Panoramablick genießt – die Saarschleife hat für jeden etwas zu bieten.

Ein besonderes Erlebnis bietet eine Schifffahrt auf der Saar, bei der man die Schleife aus einer völlig neuen Perspektive entdecken kann. Vom Wasser aus eröffnet sich ein beeindruckender Blick auf die steilen Felswände, dichten Wälder und die idyllische Umgebung. Diese Art der Erkundung verbindet Entspannung und Abenteuer und lässt die Magie der Saarschleife noch intensiver spüren.


Mit ihren sagenhaften Ausblicken, der beeindruckenden Geologie und der reichen Flora und Fauna bleibt die Saarschleife ein unvergleichliches Ziel, das Besucher jeden Alters in seinen Bann zieht.

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